Veranstaltungen



Programm im Wintersemester 2014/15

>>Programm-Flyer (pdf)

Am Mittwoch, 26. November zeigen wir mit anschließender Diskussion Kumaré – Ein wahrer Film über einen falschen Propheten // 20 Uhr im Seminarraum 113 in der Carl-Zeiss-Straße 3.

In der darauffolgenden Woche findet am Dienstag, 2. Dezember wieder unser Humanistischer Stammtisch statt, wie immer sind alle eingeladen auch Freunde, Mitbewohner und Kommilitonen mitzubringen // ab 20 Uhr im DAHEME (obere Etage)

Der Video-Vortrag von Adriano Mannino Effektiver Altruismus: Wie wir mit kritisch-rationalem Denken hunderte Menschen und Tiere retten können findet am Montag, 8. Dezember statt // 20 Uhr im Seminarraum 113 in der Carl-Zeiss-Straße 3.




„Unsere kulturelle Wurzel ist die christlich-jüdische Tradition” — Guido Westerwelle

Eine Diskussion über die antike, islam-arabische und mittelalterlich-christliche Klosterkultur.

Vortrag von Rolf Bergmeier

5. Juni 20.00 Uhr | Carl-Zeiß-Straße 3 | Seminarraum 113



Was ist dran an der Legende vom "christlich-jüdischen Abendland"? Inwieweit lassen sich unsere westlichen Werte wie Demokratie und Grundrechte (u. a. Meinungs-, Versammlung-, Presse-, Forschungs- und Religionsfreiheit) tatsächlich auf die abrahamitischen Religionen zurückführen? Waren wirklich die Völkerwanderung und "spätrömische Dekadenz" (auch diesen Begriff verwendete Guido Westerwelle) Schuld am Zusammenbruch der antiken Kultur im 5./6. Jahrhundert? Diesen Fragen wird der Althistoriker, Philosoph und Kirchenkritiker Rolf Bergmeier in seinem Vortrag nachgehen. Über sein Buch Schatten über Europa schreibt die taz, dass kein Geschichtslehrer mehr ohne auskommt – wir freuen uns daher auf einen interessanten Vortrag!

Zu danken haben wir der Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen, die diese Veranstaltung großzügig unterstützt.




Die Rassentheorie der Nationalsozialisten als eine Fehlinterpretation von Darwins Evolutionstheorie


Vortrag von Prof. Dr. Uwe Hoßfeld

27. Mai 18.00 Uhr | Carl-Zeiß-Straße 3 | Seminarraum 113



Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sind auch im 21. Jahrhundert weltweit ungelöste Problemfelder, die sich in allen möglichen Schattierungen und Ausprägungsformen wiederholt auch gewalttätig entladen. Bis heute werden immer wieder für Legitimationsbemühungen rassistischer Ideologien Versatzstücke und Begriffe aus Darwins Evolutionstheorie willkürlich herausgerissen, verdreht oder in unzulässige Zusammenhänge gesetzt und in die jeweilige Ideologie eingepasst, die jedoch wissenschaftlich nicht haltbar sind. Auch aus diesen Gründen wird die evolutionsbiologische Betrachtung des Menschen und seiner Kultur von geistes- und kulturwissenschaftlicher Seite manchmal verdächtigt, letztlich einem genetischem Determinismus und dem daraus angeblich folgenden Sozialdarwinismus das Feld zu bereiten. Aufgrund dieser Fehlschlüsse ist es sehr wichtig, den grundlegenden Missverständnissen und Fehlinterpretationen der darwinschen Evolutionstheorie entgegen zu wirken, da sie mit der rassistischen Ideologie der Nationalsozialisten nicht vereinbar ist.

Wir Menschen sind verschieden und dennoch gleich, weil wir genetisch eine breite Mixtur aus ethnischen Gemeinsamkeiten darstellen. Dennoch erleben wir aber bis heute, dass Menschen aus ethnischen Gründen angegriffen, verfolgt und auch getötet werden, wobei eben die rassistischen Übergriffe die grundsätzlichsten sind, denn biologische Merkmale sind unveränderlich. Bis heute gibt es keine wissenschaftlich haltbare Definition des Begriffes „Rasse“ – und dennoch besteht der Rassismus unter den Menschen weiter. Rassenforschung, Rassenkunde, Rassenhygiene bzw. Eugenik im 20. Jahrhundert sind dabei nur einige „Sonderwege“ rassischen Denkens und Handelns. Ein besonders perfides Beispiel im letzten Jahrhundert war dabei das stark antisemitisch orientierte „Rasse-Konzept“ der Nationalsozialisten in Deutschland. Hier verschmolzen Ideologie und Politik zu einem eugenisch bzw. rassenhygienisch motivierten Weltbild. Angeblich wissenschaftliche Erkenntnisse (u.a. mit Bezug zur Evolutionsbiologie, zu Ernst Haeckel usw.) wurden als biologisch-medizinische Rechtfertigungen für radikale „Maßnahmen“ herangezogen, die im Rassenwahn endeten. Der Vortrag von Prof. Dr. Uwe Hoßfeld wird – auch mit einem gewissen Aktualitäts- und Regionalbezug – einige dieser Fehlinterpretationen der Evolutionstheorie vorstellen und widerlegen.

Prof. Dr. Uwe Hoßfeld ist Professor für Didaktik der Biologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er ist Vorsitzender des Verbandes deutscher Biologen (VBIO) – Landesverband Thüringen und Vorstandsmitglied des Arbeitskreises (AK) Evolutionsbiologie im Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland. Er beschäftigt sich seit längerem auch mit Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus und engagiert sich im Arbeitskreis gegen Extremismus und Gewalt im Sport beim Landessportbund Thüringen. Er war bis 2009 Mitglied im Landesbeirat der Landesstelle Gewaltprävention im Thüringer Ministerium für Familie, Soziales & Gesundheit.







Von Tierethik zu Tierbefreiung





Friederike Schmitz hat Philosophie und Neuere deutsche Literatur studiert und eine Dissertation in theoretischer Philosophie verfasst. Gegenwärtig arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Philosophie der Humboldt-Universität zu Berlin und ist auch in verschiedenen Gruppen der Tierbefreiungsbewegung aktiv.

Mit dem von ihr herausgegebenen und im Januar 2014 erschienen Sammelband „Tierethik“ ist ihr ein echter Coup gelungen, der sie in der deutschen Öffentlichkeit zu einer gefragten Expertin (vgl. hier und hier) auf dem Gebiet gemacht hat. In dem Sammelband finden sich – größtenteils erstmals in deutscher Übersetzung – die wichtigsten Beiträge zu dieser vergleichsweise jungen philosophischen Disziplin, von denen viele aus dem angloamerikanischen Raum stammen. Der Sammelband stieß in den Medien auf ein breites Echo, da die darin vertretenen Autoren nicht nur die in der Öffentlichkeit gewohnten Fragen stellen, wie die Situation von Tieren innerhalb der Produktionsprozesse verbessert werden könnten (Stichwort: „artgerechte Tierhaltung“). Stattdessen wird das Mensch-Tier-Verhältnis, insbesondere das Denken vom „Nutztier“ viel grundsätzlicher hinterfragt. Ist es legitim, nichtmenschliche Tiere für unsere Zwecke zu nutzen? Sie gefangen zu halten, zu töten oder Experimente mit ihnen anzustellen? Die Süddeutsche Zeitung schreibt: „Wer sich für die Geschichte der Diskussion interessiert, findet in der von Friederike Schmitz herausgegebenen Textsammlung „Tierethik“ reichlich Material – und wird feststellen, wie verschieden die philosophischen Antworten auf moralische Fragen ausfallen.“ 
Wir freuen uns daher sehr, Friederike Schmitz als Referentin bei uns begrüßen zu dürfen.


Programm Sommersemester 2014